Was mich nicht erst seit der Wahl in Nesse- Apfelstädt bewegt, ist eine starke Abwendung großer Teile des eigentlichen Souverän vom politischen Geschehen.
Bei der Bildung der Landgemeinde haben es die Verantwortlichen offensichtlich versäumt, die Menschen mitzunehmen. So hatte ich immer wieder in den Gesprächen zum Namen der Landgemeinde Stellung zu nehmen.
Ich meine, eine öffentliche Herangehensweise hätte zu mehr persönlicher Auseinandersetzung und damit auch Identifikation geführrt. Ich stelle mir die Frage, wie ein Bürgerentscheid nach § 17 Thüringer Kommunalordnung ausgehen würde?
Im Folgenden einige Überlegungen von Mehr Demokratie dazu: Link
Mein erstes Fazit
Heute, am 20. 2. 2010 ist es Zeit, die letzten Wochen an mir vorüberziehen zu lassen:
Ich kann feststellen, dass die vielen Gespräche mit den Bürgern mir sehr viel gegeben haben, ich konnte viel Interessantes lernen, vor allem eines, es gibt viel zu tun, dieses Engagement im Leben der Gemeinde zum Wirken zu bringen. Ich bin der Meinung, dass diese Kontakte zu den grundlegenden Aufgaben eines Bürgermeisters gehören.
Dabei fällt mir ein altes Lied von Gerhard Schöne ein: "Mit dem Gesicht zum Volke" (1988).
Am 13. 12. 2009 hatten Ralf Hüttner und Cornelia Schreiber den Weihnachtsmarkt organisiert, ein schöner und gelungener Beginn- Ralf und Conny waren sehr froh, dass es so gut gelaufen war.
Schön, dass bei der Auswertung des Weihnachtsmarktes in der Krügerei schon wieder das nächste Mal vereinbart wurde.
Zuerst war es etwas komisch, am Abend des 13.1. zum Frauenturnen des ESV Lokomotive Neudietendorf von 1948 zu gehen, aber die herzliche und offene Aufnahme durch die Frauen machte es mir leichter, mich und meine Ziele vorzustellen. Besonders blieb mir eine Frage in Erinnerung: " Wie wollen sie für eine gerechte Behandlung aller Gemeinden sorgen?"
Zum Tag der offenen Tür war ich im von- Bülow- Gymnasium zu Gast. Dabei traf ich das erste Mal auf Herrn Jacob (CDU), der als der andere Mitbewerber um das Bürgermeisteamt antrat. Ich hatte viele interessante Gespräche, mit Eltern, aber auch mit den mir bekannten Lehrern. Ich konnte darauf aufbauen, dass ich schon vorher oft bei solchen Gelegenheiten dabei war, einfach so aus Interesse.
Am 22.1. nahm ich an der Eröffnung der Ausstellung Mail Art im Zinzendorfhaus teil. Mich beeindruckte diese mir bis dahin nicht bekannte Kunstform und ich konnte Dr. Haspel, den Leiter der Evangelischen Akademie Thüringen kennenlernen.
Am 30. 1. war ich im Anglerverein im Sportlerheim von Neudietendorf. Dabei ging es unter anderem um Probleme mit dem Einsatz mancher Freunde bei den Arbeitseinsätzen zur Pflege der Anlagen. Ich kannte dieses Problem nur zu gut aus meiner Zeit im Reitverein. Es ist aber wichtig, nicht vorschnell zu verurteilen: Für manchen Angler ist der Arbeitseinsatz am Wochenende eben auch nicht so einfach, wenn er wegen des Jobs die ganze Woche unterwegs ist. Aber darüber kann man ja sprechen und eine vernünftige Lösung finden...
Am Abend bis spät in die Nacht konnten wir den wiederaufgenommene Karneval in Neudietendorf erleben- schön. Die Apfelstädter können sich freuen, dass sie einen so in ihrer Gemeinschaft über Jahrzehnte lebenden Karneval haben!
Immer wieder trafen wir uns im Kreis der Freien Wähler, um unser Vorgehen vor der Wahl und die Ziele zu besprechen. Diese Runden halfen mir, mich schneller in die Welt der Menschen der Landgemeinde einzufühlen. Auch wenn wir mal einen Streit hatten, wir konnten uns immer wieder in die Augen sehen, diese wachsende Streitkultur halte ich für unverzichtbar im sozialen Kontakt. manchmal war es gar nicht so einfach, z. B. die unterschiedlichen Sichten und Hinweise bei der Gestaltung der Flyer zusammenzubringen!
Am ersten Tag meines "Urlaubs" am 8. 2. 2010 fand das Forum zur Bildung, organisiert vom Schulförderverein des Gymnasiums statt. Ich finde übrigens gut, wenn sich ein Verein so in die Öffentlichkeit einmischt! Ich war sehr aufgeregt, war anfänglich etwas gehemmt, konnte aber im Verlauf des Abends mehr Sicherheit gewinnen. Mir gefiel, dass wir als die beiden Bürgermeisterkandidaten nicht in ein Hauen und Stechen verfielen: Wir stellten fest, wahrscheinlich auch gut zusammen arbeiten zu können. Gleichzeitig machte uns ein Jugendlicher auf eine aus seiner Sicht fehlende Unterscheidbarkeit aufmerksam. Ein anderer Wähler meinte dann, ihm sei der achtungsvolle Umgang der Menschen wichtig. Günstig wäre aus meiner Sicht eine Verknüpfung beider Seiten....
Am 9. 2. besuchte ich in Neudietendorf die evangelische KiTa "Arche". Bianca Burkhardt zeigte mir das ganze Haus, ich war beeindruckt von den räumlichen Bedingungen, vor allem der Keller und der neue Gruppenraum gefielen mir sehr gut. Wir waren uns einig, dass eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels im Interesse der qualitativ guten Betreuung der Kinder notwendig ist. Interessant war unser Erfahrungsaustausch zur Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen, hier von Erziehern und Grundschul-Lehrern.
Am Dienstagabend stellte ich mich den Mitgliedern der FFW Gamstädt vor, stark, wie Bürger sich in ihrer Freizeit für die Belange der Allgemeinheit einsetzen.
Am Mittwoch, den 10.2. stellte ich mich den Bewohnern der Seniorenresidenz "Drei Gleichen" in Apfelstädt vor. Ein schönes und helles Haus. Ein Problem, den übergangsweisen Weg zum Einkauf konnten wir schnell lösen. Wolfgang Grobe erklärte sich bereit, die Bewohnerinnen mit seinem Kraftfahrzeug in den Markt zu holen und wieder nach Hause zu bringen.
Nach einem Gespräch in der Wohnungsgesellschaft Neudietendorf, bei dem ich mich über die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft informierte, war ich am Abend bei der Vorstandssitzung des ESV Lok. Günstig war, dass ich dann auch noch zufällig den Vorstand des Schützenvereins traf. Mir fiel auf, dass diese Männer mir Unterstützung anboten!
Am 11. 2. lernte ich das "Backhaus" in Kleinrettbach kennen. Herr Leuteritz, der Ortschaftbürgermeister zeigte mir auch die Klubräume im Obergeschoss. Ein schönes Haus, mit viel Eigeninitiative der Bürger entstanden. Andere Ortschaften hätten wahrscheinlich auch gern so einen Ort zum Treffen. Beim Gespräch mit den Bürgern, ging es um sogenannte kleine Dinge des Alltags, die aber für Bürger sehr wichtig sind, die einen wichtigen Teil der Lebensqualität ausmachen. So war zum Beispiel Thema der Bus (ÖPNV), der immer weniger wird. Wir stiegen tief ins Thema ein, es wurde auch dargestellt, wie wichtig diese Leistungen für alle sind, vor allem für ältere und behinderte Menschen. Wir suchten auch nach Lösungen, die einerseits die Bedarfe, andererseits auch ökonomisch vertretbar sind. Dabei spielte auch der Gedanke der Grünen, eine Art Ruf- Bus oder Ruf- Taxi einzurichten, eine Rolle. Leider waren nicht so viele da, obwohl wir in alle Briefkästen des Ortes die Einladungen gesteckt hatten. Bei einem Gespräch am 19.2. sagte mir eine Frau, dass ihr Vater an diesem Abend seine Meinung zu mir geändert hätte- das freute mich.
Am 12. und 19. 2. waren wir den ganzen Tag am Edeka im Gespräch. Zum Glück gab es sehr gute Gespräche mit den Bürgern und Vertretern der anderen Parteien und Wählergruppen. Dadurch konnte ich die Belastungen und Rückenschmerzen des langen Stehens ertragen...
Am Freitag Abend traf ich auf die Fußballer vom ESV Lok. Das war ein gutes Gespräch, dabei ging es auch um den Dialog der Generationen (siehe Dialog).
Richtig angenehm war für mich der Besuch beim Gesangverein Neudietendorf am Montag. Mir imponierte besonders die produktive Spannung, die zwischen Chorleiterin und Chor in der Probe zu spüren war! Beim Feiern des Fasching danach konnte diese dann bearbeitet werden. Auch hier waren die schönen Räume in vielen Stunden Eigenleistung, unterstützt durch die Gemeinde, entstanden.
Am 16.2. war ich noch mal im der Senioren-Residenz Apfelstädt, denn die Bewohnerinnen hatten mich eingeladen. Der Auftritt der Karnevalisten aus Mühlberg war ein gelungener Auftakt.
Besonders erwähnenswert ist, dass die Mühlberger den Auftritt von einem zu anderen Tag das möglich machten! Die Senioren bedankten sich mit viel Applaus- nicht zuletzt für das freizügige Männerballett!
Nach dem Verteilen einiger Flyer und einem Bier dazwischen war ich am Abend wieder in Apfelstädt, beim Frauenturnen. Auch hier wurde ich angenehm aufgenommen. Besonders wichtig war dabei, auf die Fragen zu den Gründen für die Trennung der Freien Wähler in FWG und Freie Wähler Neudietendorf einzugehen. Die Trennung, bedingt durch die unterschiedlichen Schwerpunkte machte sich zuletzt am unterschiedlichen Kandidaten und an der Entscheidung der FWG für das Zusammengehen mit allen (!) andern Parteien und Gruppierungen fest. Ich hoffe, nach der Wahl finden sich die Freien Wähler wieder zusammen. Ich hoffe, nach der Wahl findet wieder eine demokratische Auseinandersetzung zwischen allen Parteien und Gruppen statt.
Am 18. 2. traf ich den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft der Unternehmer am Erfurter Kreuz zu einem Gedankenaustausch. Wir besprachen unterschiedliche Probleme, informierten uns über unsere Sichten und Erfahrungen. Besonderen Raum nahm dabei die Frage der Schaffung einer guten Lebensqualität in den Kommunen ein, um für die Menschen hier eine haltende Lebensumwelt, aber auch für Rückkehrer Gründe zur "Wiedereinreise" in die alte Heimat zu gestalten. Neben der grundsätzlichen Bedeutung von Arbeitsplätzen besprachen wir auch verschiedene Zusammenhänge der sogenannten weichen Standortfaktoren, z. B. Schulen, Kindertagesstätten, Kultur, Vereinsleben. Mit einigen Anregungen zu einem "Gemeinde-Marketing" konnte ich in die Landgemeinde zurückkehren.
Am 19.2. war ich nach dem Info- stand vor Edeka bei den Schalmeien in Ingersleben und danach noch bei der FFW in Kleinrettbach. Bei den Schalmeien "musste" ich mit zu einem 18. Geburtstag nach "Dietendorf".
Dort gab es gute Gespräche. Obwohl oder gerade weil es zeitweise in Kleinrettbach sehr hoch herging, war ich sehr zufrieden mit diesem Abschluss des Tages. Diese direkten Begegnungen sind für mich sehr wichtig, hört man hier direkt, was den Bürgern auf der Seele liegt. Die Dorfgemeinschaft in Kleinrettbach scheint mir sehr lebendig und kommunikativ zu sein. Dort kann ich mich wohlfühlen.
In einigen Vereinen konnte ich mich nicht vorstellen- entweder lag es an meiner Zeit oder an Vorständen, die die Politik draußen lassen wollten- schade.
Nun ist diese Zeit, mein "Urlaub" zu Ende.
Am Sonntag entscheidet der Wähler.
Frau Becker meinte, 19:00 Uhr ist das Ergebnis der Bürgermeisterwahl klar.
Ich freue mich auf das Treffen mit den Freien Wählern Neudietendorf und Freunden, um diese gemeinsame Arbeit bei einem Bier auch miteinander zu beenden!
An die Menschen, denen ich in diesen Wochen begegnete, meinen herzlichen Dank.
Am 18. 2. 2010 nahm ich an der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der Wahl als Zuschauer teil.
Die anwesenden Gemeinderatsmitglieder waren allein, lediglich 5 Gäste verfolgten die Gemeinderatssitzung.
Davon waren allerdings schon 3 Kandidaten für die Wahl am Sonntag, also eher auch Beteiligte.
Mich macht betroffen, dass dieses Desinteresse an der Politik der eigenen Vertretung so deutlich sichtbar wird.
Mein Nachbar in der Zuschauerreihe neben mir, Kandidat auf der CDU-Liste, brachte dies auch zum Ausdruck, als er sein Erstaunen wegen dieses offensichtlichen Desinteresses so kurz vor einer Wahl zeigte.
Ich bin der Meinung, dass es Gründe für dieses Desinteresse gibt, die es gemeinsam, partei- bzw. gruppenübergreifend zu ergründen gilt!
Nach der Analyse sollte dann die gemeinsame Arbeit zur Veränderung stehen.
Könnte es sein, dass es so ein Grundverständnis von "Einigkeit" der politisch Handelnden ist, dass zu diesem Desinteresse der Bürgerschaft führt?
Wenn die Freien Wähler Neudietendorf auf erhebliche Risiken in der Aufstellung des Haushaltes hinwiesen und
ca. 130 000€ Mindereinnahmen durch geringere Zuweisungen des Landes befürchteten, dann halte ich eine Aussprache über diesen Fakt für sinnvoll.
Genau so ist es richtig, die andere Seite, der notwendigen haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für Investitionen zu schaffen.
Bei der Abwägung der beiden Zusammenhänge hat sich eine deutliche Mehrheit gegen die Mahnung der Freien Wähler Neudietendorf entschieden. Es gab lediglich eine weitere Stimmenthaltung bei der Abstimmung zum Haushalt!
Liegt es wirklich nur daran, dass der Haushalt in den Ortschaftsräten ausführlich besprochen wurde?
Im Verlauf des kommenden Jahres, wenn die Mindereinnahmen auf dem Tisch der neuen Gemeindevertretung liegen, wird sich zeigen, wie die Mindereinnahmen durch Kürzungen der Ausgaben abgefangen werden.
Dann wird es vermutlich nicht mehr diese starke Einmütigkeit geben, vermute ich...
Aber es gibt auch Gutes zu berichten:
1. Der Haushalt der Landgemeinde sieht insgesamt gut aus. Bei einem Gesamtvolumen von über 9 Millionen € ist die Gemeinde handlungsfähig. Selbst eine Tilgung eines Teils der über7 Millionen € Schulden ist geplant.
Selbst die nicht unerhebliche Verschuldung der Gemeinde liegt nur knapp über dem Durchschitt der Gemeinden Thüringens von 1078 € pro Einwohner. Im Land sind das übrigens 6724 € pro Einwohner.
Schaut man in andere Thüringer Kommunen, oder in das Land selbst, vom Bund gar nicht zu sprechen, dann ist hier die Situation gut und auf dieser Basis ist weiter aufzubauen.
2. Gut gefielen mir die sachlichen Ausführungen zum Thema Software-Pflege bzw. Updates. Hier gab es die Anfareg, warum diesae Kosten so hoch seien. Auch aus den Reihen der Gemeindevertreter wurde sachlich erläutert, dass die Zusammenhänger um komplexe Behörden- Software und deren Anbieter oft so hohe Kosten unvermeidlich machen.
Auch beim Thema der Gerechtigkeit der Verteilung der Mittel an die Vereine der Ortschaften gab es ein gutes Statement.
Frau Becker, ehemalige VG-Vorsitzende und Beauftragte für die Bildung der Landgemeinde verabschiedete sich von den Gemeindevertretern.
Sie hatte in der Beratung und deren Vorbereitung, so mein Eindruck, einen guten Job gemacht, aus den Reihen der Gemeindevertreter wurde das ausdrücklich auch für die vergangen Jahre betont.
Die Sitzung endete, auch bedingt durch die recht straffe Führung von Herrn Thörmer, kurz vor 21:00 Uhr: 2 Stunden kommunale Politik live!
Danach gab es noch manches fraktionsübergreifende Gespräch, zum Beispiel zum schwierigen Thema der Schulpolitik...
Land kürzt dramatisch bei Kommunen!
Am 18.2. in der TLZ auf der ersten Seite.
Das sind dramatische Nachrichten!
"Politik bedeutet ein starkes, langsames Durchbohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich."
Max Weber
Ich finde, ein zutreffendes Bild.
Am Mittwoch in allen Briefkästen- mein letzter Flyer vor der Wahl.
Wer dazu Fragen oder Hinweise hat, der wendet sich an mich.
Wir haben in den letzten Tagen von vielen Menschen gehört, dass es sich lohnt, sich für diese Landgemeinde mit ihren Bürgern und anderen Einwohnern einzusetzen.
Ich hörte aber auch, dass es nicht einfach wird.
Aufgrund meiner Lebens- und beruflichen Erfahrung gehe ich an die Lösung, auch von schwierigen Problemen mit einer optimistische Hypothese heran und habe auch viele Angebote zur Unterstützung erhalten- deshalb meine ich: Wir schaffen das- gemeinsam.
Aber nur dann, wenn einige wesentliche Regeln eingehalten werden. Ich war kürzlich bei einer Diskussion dabei, die stark emotional geführt wurde. Es fiel allen nicht leicht, auf die Ebene der Verständigung zurück zu finden: Es ging um die DDR.
Die jungen Leute Leute stellten dar, dass die heutigen Freiheitsrechte für sie wichtig sind, eine wichtige Größe darstellen. Die beiden älteren fühlten sich durch diese Argumente angegriffen, in ihrer Lebensleistung missachtet.
Dazu hatte sicherlich auch ein oft etwas einseitiger Umgang mit der Geschichte der DDR geführt, wie er in den Medien zu sehen ist.
Besonders durch die achtungsvolle Intervention eines jungen Mannes, der die unterschiedlichen Perspektiven deutlich machte, kam etwas Entspannung in das Gespräch. Das war ganz schön mühselig.
Trotzdem finde ich die Beschäftigung mit der Geschichte der DDR, mit all ihren Seiten sehr wichtig, es muss eben nur unter der gegenseitigen Beachtung der Gefühle und Sichten aller Beteiligten geschehen.
Wenn aus einer Diskussion ein Dialog wird, also alle den jeweils anderen versuchen zu verstehen, dann kann dieser Austausch zwischen den Generationen gelingen.
Kürzlich erhielt ich zum Scannen ein Dokument aus dem Jahre 1957: Wer es liest, wird sich zuerst über den literarischen Stil wundern, aber dann vor allem gegen Ende wird es der Inhalt, der noch aus diesen Zeiten den Zeitzeugen bekannt ist...
Minister Matschie stellte seinen Vorschlag der "Gemeinschaftsschule" vor.
Ich stelle meine Gedanken zur Diskussion:
Ich finde gut, dass nun konkretere Vorstellungen seitens des Ministeriums vorliegen.
Voraussetzung für eine gelingende Schule ist, dass ein breiter gesellschaftlicher Konsens erreicht wird. Diese Aufgabe geht zuallererst an die landespolitisch in der Regierungsverantwortung Stehenden, an die CDU und die SPD. Eine Einigung der Koalition ist Voraussetzung für eine auch langfristige wirkende Reform.
Ich bin mir sicher, dass die Fachleute (Schulleitungen und Lehrerinnen) nun besser an die Ausarbeitung eines eigenen Konzeptes gehen können.
Das Konzept sollte in einer guten Zusammenarbeit mit den demokratischen Gremien in den Schulen, der Schüler und Eltern, aber auch mit den Vertretern der Gemeinde und Ortschaften entworfen werden.
Dabei muss, das ist meine Meinung, zuerst geprüft werden, inwieweit das Konzept unter den konkreten Bedingungen der Landgemeinde einerseits helfen kann, eine Schule hoher Qualität zu leben.
Das bedeutet eine Schule, die möglichst allen Kindern einen guten Start ins Leben gibt.
Das erfordert eine diesen Anforderungen gemäße Ausstattung mit Ressourcen: vor allem Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher und die Sicherung des Raumbedarfs.
Andererseits ist durch eine gute Zusammenarbeit mit den Ortschafts- Vertretern zu sichern, dass auch die örtlichen Interessen Berücksichtigung finden.
Der Träger der Schulen, der Landkreis Gotha ist natürlich ein unverzichtbarer Partner in dieser Entwicklung. Überlegenswert ist eine Abstimmung mit den Kreistagsabgeordneten der Landgemeinde, die sich für diesen Prozess sicherlich einbringen wollen.
Ich empfehle den Schulen, die Öffentlichkeit der Landgemeinde gut über die weiteren Schritte zu informieren.
Nur dadurch ist eine Akzeptanz der Bürger zu erreichen, die als Konsens eine solche Schule tragen kann.
Andererseits empfehle ich, dass sich die Bürger aktiv in diesen Prozess einbringen.
Ich erfuhr in Gesprächen, dass es auch Ängste gibt.
Diese müssen ernst genommen werden, denn diese Schule kann nur dann zum Erfolg werden, wenn es gelingt, alle mitzunehmen. Meine Erfahrung sagt mir auch, dass es sich lohnt, auch die Beweggründe dieser Mahner zu berücksichtigen. Durch den demokratischen Prozess in den Schulen wird gesichert, dass diese Qualität erfüllt wird.
Sollten die notwendigen Ressourcen nicht bereitgestellt werden, sollten die schulgesetzlichen Voraussetzungen nicht stimmig sein, oder andere unbearbeitbare Hindernisse im Rahmen der Prüfung offensichtlich werden, dann sollten die Verantwortlichen einen anderen Weg als den der Gemeinschaftsschule gehen.
Ich schlage vor, es sollte nach der Wahl am Sonntag Gespräche der Gemeindevertreter mit den Schulen geben!
Immer wieder werden wir gefragt, warum es zwei "Freie Wähler" Gruppen gibt.
In einem offenen Brief, den die Freien Wähler Neudietendorf am Wochenende an alle Haushalte verteilten, gehen wir darauf ein.
Politisch finde ich besonders interessant, dass die CDU durch diesen schlauen Schachzug erst wieder die Chance auf einen CDU-Bürgermeister erhielt.
Stellen Sie sich vor, die Freien Wähler Neudietendorf hätten keinen Kandidaten für den Bürgermeister aufgestellt?!
Dann hätte es nur einen Kandidaten gegeben!
Wo wäre dann der Wettstreit, die Demokratie geblieben?
Andererseits ist unserer Sicht ist die Zusammenarbeit zwischen den Parteien und Wählergruppen im Interesse der Bürger unverzichtbar! Deshalb werden wir als Freie Wähler Neudietendorf auch nach der Wahl auf die anderen Gruppen zugehen, um gemeinsam den Start der Landgemeinde zu gestalten.
Besonders wichtig ist uns die Verständigung mit den anderen Gruppen der Freien Wähler (FWG), wir wollen die Zusammenarbeit.
In welcher Form, werden die Gespräche der Fraktionen zeigen müssen.
Schaut man in die Programme, ist eine weitgehende Übereinstimmung gegeben.
Politische Differenzen, zum Beispiel um die Aufstellung eines Einheits-Kandidaten aller Parteien und der FWG sollte niemand in persönliche Differenzen ummünzen!
Es darf in der Landgemeinde nicht wieder passieren, dass die Gespräche abreißen.
Wie im November 2009, als der Gesprächsfaden abriss.
Dazu braucht es den guten Willen zur Verständigung von beiden Seiten- die Freien Wähler Neudietendorf bieten damit Gespräche an!
Einmal die Geschichte von Kleinrettbach, gestaltet von Thomas Euchler, zum andern die ältere Darstellung von "Neudietendorf und seine(r) Umwelt" von H. Billhardt. Bei H. Billhardts Werk fand ich besonders eindrucksvoll, dass diese Publikation schon zum Ende der DDR, wohl im damals eigentlich nicht vorgesehenen Eigenverlag erschien, und nur "unter der Hand" zu erhalten war!
Karneval in Neudietendorf? Geht das, fragten sich viele Besucher am 30.1.2010 im Saal Drei Rosen. Ja, es ging, es ging sogar gut. Durch ein gutes kurzweiliges Programm des Mühlberger Carneval Clubs waren alle gut eingestimmt. Bis spät in die Nacht wurde dann gefeiert. Die Organisation durch die Feuerwehr Neudietendorf war (schon gewohnt) sehr gut! Es geht etwas in Neudietendorf!
David Ortmannn vom Magazin Oscar am Freitag macht sich heute (29.1. 2010) seine Gedanken zu "David gegen Goliath".
Am Samstag 23.1.2010 konnte ich mich in Arnstadt von den Anstrengungen der Interessenvereinigung der Unternehmen vom Erfurter Kreuz, von Unternehmen des Ilmkreises und der an der Berufsausbildung beteiligten Institutionen überzeugen, den jungen Menschen in der Regio n eine Zukunft durch eine Berufsausbildung zu ermöglichen. In interessanten Gesprächen stieß ich auf Zustimmung, dass es auch gemeinsame Interessen von Landgemeinde und Unternehmen des Erfurter Kreuzes gibt. Die geknüpften persönlichen Kontakte werde ich weiter ausbauen und nutzen.
Freitag nachmittag (22.1.2010) freute ich mich schon auf die Ausstellungseröffnung Mail Art im Zinzendorfhaus. Diese sehr ursprüngliche Form des Aufbegehrens kreativen Menschen gegen eine erdrückende Herrschaft konnte in dieser Form nur in der DDR blühen. Ich finde besonders gut, dass sich die Schüler des von Bülow-Gymnasiums mit diesem Kapitel der Geschichte auseinandersgesetzt hatten. Damit wird eine lange Reihe von sehr intensiven Begegnungen von Schülern dieser Schule mit der jüngsten deutschen Geschichte fortgesetzt. Die persönlichen Gespräche nach dem offiziellen Teil waren eine angenehme Ergänzung der Eröffnung.
Am 20.1. 2010 traf ich mit Tagesmüttern aus Erfurt zusammen, die uns ihre Nöte und Sorgen mitteilen wollten: Das Jugendamt der Stadt Erfurt hatte zu Weihnachten die Verträge mit den Tagesmüttern gekündigt, um deren Vergütung auf 367,20 € pro Monat für ein betreutes Kind festzusetzen. Damit setzte das Jugendamt Beschlüsse zur vorläufigen Haushaltsführung des Stadtrates vom Dezember um. Bisher hatte die Stadt Erfurt den durch das Land gezahlten Satz freiwillig aufgestockt. Wir mussten erklären, dass diese für die Betroffenen tragische Maßnahme letztlich nicht zu beanstanden ist, denn das Haushaltsrecht schreibt vor, nur unabweisbare Ausgaben zu leisten. Zugleich waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Anhebung der bisher gezahlten Vergütung notwendig ist. Eine Tagespflegemutter erhält zur Zeit nach Abzug der Sachkosten 117 € monatlich für ein Kind. Das grenzt schon an unsittliche Bezahlung! hier ist das Land gefordert, hier muss demokratischer Einfluss erzeugt werden, Bündnisse sind zu schließen. Außerdem besprachen wir viele unterschiedliche Probleme. Ich war froh, zumindest mit fachlichem know how etwas helfen zu können. Nicht zuletzt ist das Angebot der Tagesmütter eine auch ökonomisch für die Stadt sinnvolle Ergänzung der Tagesangebote- ein Krippenplatz kostet mindestens doppelt so viel.
Am Samstagabend (16.1.2010) konnte ich mit vielen Besuchern das nun schon traditionelle Weihnachtsbaumverbrennen in Kornhochheim erleben.
Die schmucke kleine Kirche St. Nikolaus gegenüber dem Veranstaltungort gab dem Ganzen einen romantischen Rahmen.
Meine Partnerin und ich fühlten uns sehr wohl, nicht nur wegen des Glühweins.
Vorher hatten wir die Gelegenheit, die Kirche zu besichtigen und den Turm von St. Nikolaus zu besteigen. Wir waren beeindruckt von der Atmosphäre und dem jahrelangen hohen Einsatz der Bürger für ihre Kirche.
Mich beeindruckte auch das Werk der Turmuhr, das durch Rolf Weidemüller schon viele Jahre gewartet und aufgezogen wird.
Danke allen fleißigen Helfern, vor allem den engagierten Feuerwehrleuten und ihren Familien für den schönen Abend!
Am 16. 1. 2010 wurde in Neudietendorf der Landesverband des Vereins Mehr Demokratie e. V. gegründet. Auf der Gründungsversammlung im Zinzendorfhaus konnte der später zum Sprecher des Vorstandes
gewählte Ralf-Uwe Beck auf gute Ergebnisse bei der Demokratieentwicklung in Thüringen verweisen, nicht zuletzt auf Einwohnerantrag, Bürgerbegehren und Bürgerentscheid nach §16 ff. Thüringer Kommunalordnung. Er musste aber auch auf viele Baustellen der Demokratie verweisen, die im Bündnis mit vielen anderen demokratischen Gruppen angegangen werden sollen.
Interessant waren auch die Gedanken von Prof. Linck, Thüringer Landtagsdirektor a. D. Er entwickelte Vorschläge zur Erhöhung der Elemente der direkten Demokratie bei der Wahl von Spitzenbeamten bzw. -politikern im Lande.
Ich fühlte mich in der Diskussion, aber auch in den vielen Pausenkontakten inhaltlich gut aufgehoben.
Das angenehme Umfeld des Zinzendorfhauses tat dazu ein Übriges.
In der Diskussion wies ich auf die interessante Geschichte der Herrnhuter Gemeine hin, die als die Gründer von Neudietendorf schon damals Elemente der Demokratie in ihrer Gemeinschaft aktiv lebten.
Außerdem machte ich deutlich, wie schwierig Mitbestimmung für behinderte Menschen ist und welche Notwendigkeiten ich in der Erziehung zur Demokratie der Jugend, also in Schule und Gemeinde sehe.
Am 4. 1. 2010 19:00 Uhr trafen sich die Freien Wähler Neudietendorf,im Zinzendorfhaus, um die Kandidaten zur Gemeinderatswahl und zur Wahl des Bürgermeisters am 21.02.2010 zu wählen. In den geheimen Wahlen wurden 16 Kandidaten zur Gemeinderatswahl und Ralf Beckert als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufgestellt.
Folgende Kandidaten stellen sich dem Wähler :
Wolfgang Grobe
Dr. Hans-Ulrich Greiner
Cornelia Schreiber
Jürgen Gnodtke
Thomas Dittmar
Marc Zießler
Ralf Hüttner
Axel Staufenbiel
Thomas Feige
Susanne Zießler
Rolf Büchner
Caroline Hüttner
Axel Sobieraj
Sven-Uwe Burkhardt
Bärbel Grobe
Anke Stach
In den nächsten Tagen erscheint hier das Wahlprogramm.
Am 22.12.2009 trafen sich die Freien Wähler Neudietendorf in der Linde zum Weihnachtsessen. Mit ihren Partnern wurde das Jahr 09 betrachtet, aber vor allem viele interessante Gespräche geführt. Auch die Fragen der vor uns stehenden Wahlen wurden besprochen.
Für mich ist wic htig, dass neben der sicherlich anstrengenden politischen Arbeit auch die Seite der Menschlichkeit, des angenehmen Kontaktes untereinander nicht zu kurz kommt. Ich fand den Abend menschlich sehr angenehm und damit gelungen.
Am 20. 12. 2009 konnte ich mit meiner Frau das Konzert des Volkschores Ingersleben in der Kirche St. Maria erleben. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Ich fand das Programm sehr abwechslungsreich gestaltet und die Leistungen der Künstler überzeugend. Ehrlich fand ich bemerkenswert, wie der Kleinste schon ziemlich "bühnenerfahren" sich dem Publikum stellte. Es lohnt sich, eine solche Kirche als Mittelpunkt des Lebens in einer Gemeinde zu erhalten.
Blick in die Kirche St. Maria Ingersleben (während des nachträglichen Glühweins...)
Am 17.12. 2009 fand das Weihnachtskonzert des von Bülow Gymnasiums als Chorkonzert statt. Ich fand stark, wie viele Talente auch im künstlerischen Bereich unter den Schülern schlummern. Obwohl oder gerade weil es Probleme mit der Technik gab, wurde es wohl wieder ein schönes Erlebnis. Die Fotos sind bald auf der HP des Gymnasiums zu sehen.
Am 16.12. 2009 konnte ich das Weihnachtskonzert der Klassen 5 des von Bülow Gymnasiums erleben. Der Saal Drei Rosen platzte fast aus den Nähten, es war ein schönes Erlebnis in der Weihnachtszeit. Vielen Dank. Einige Eindrücke finden Sie unter Fotos.
Am 13. 12. 2009 fand der Weihnachtsmarkt statt, den Cornelia Schreiber und Ralf Hüttner initiiert hatten. Der rege Zuspruch über den ganzen Tag zeigte, dass diese Idee gut angenommen wurde. Vielen Dank für die schönen Stunden. Dieses Lob konnte ich in Gesprächen auch von vielen Besuchern hören. Auf der Seite Fotos habe ich einige Eindrücke aufgenommen.